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Diabetes erkennen – Wenn‘s in den Füßen kribbelt, wird es ernst!

 

Am wichtigsten in Sachen Diabetes-Vorsorge ist die genaue Abklärung der Blutzuckerwerte.
Foto: djd/Wörwag Pharma

Um als Diabetiker möglichst lange gesund zu bleiben, muss der Blutzucker optimal eingestellt sein. Bei fast keiner anderen Erkrankung ist die Früherkennung daher so wichtig wie bei der „Zuckerkrankheit“. Ein ganz wichtiger Warnhinweis sind etwa Fußprobleme. So kann etwa ein ständiges Kribbeln der Füße vor dem Einschlafen mit Diabetes zu tun haben, erklärt Dr. med. Alin Stirban, Diabetologe und Facharzt für Innere Medizin vom Profil Institut für Stoffwechselforschung in Neuss. Auch ein irritierendes Ameisenlaufen, ein pelziges Gefühl in den Füßen oder eine starke Hauttrockenheit können Anzeichen dieser Wohlstandserkrankung sein.

Wenn Zucker den Nerven zusetzt

All das seien Erstsymptome einer Nervenstörung, einer sogenannten peripheren Polyneuropathie, die infolge eines Diabetes mellitus auftreten kann, erklärt der Diabetologe Prof. Dr. med. Burkhard L. Herrmann, Facharzt für Innere Medizin und Diabetologe aus Bochum: „Der Diabetes mellitus stellt eine der Hauptursachen dieser häufig vorkommenden Symptome dar“, so Herrmann. Jeder, der diese Anzeichen bemerke, soll daher seinen Blutzuckerspiegel untersuchen lassen, legt der Experte allen Betroffenen ans Herz. Das gilt auch dann, wenn die lästigen Erscheinungen nur ab und zu auftreten: „Die Missempfindungen an den Beinen und Füßen können auch periodisch auftreten – etwa immer nur nachts beim Liegen“, beschreibt der Experte. Mitunter pausieren die Symptome auch zwischenzeitlich. „In diesem frühen Krankheitsstadium ist eine rechtzeitige Behandlung besonders zu empfehlen“, so der dringende Rat von Prof. Herrmann. Denn die Nervenstörung kann voranschreiten, bis der Nerv irreversibel geschädigt ist.

 Ein ganz wichtiger Warnhinweis für Diabetes sind etwa Fußprobleme: Irritierendes Ameisenlaufen, ein pelziges Gefühl in den Füßen oder eine starke Hauttrockenheit können Anzeichen von Diabethes sein.
Foto: djd/Wörwag Pharma

Neben den Missempfindungen in den Füßen sind auch unerklärliche Sehprobleme Hinweise auf einen Diabetes. Warum das so ist, erklärt der Stoffwechselexperte Prof. Dr. med. Hilmar Stracke von der Medizinischen Klinik der Universität Gießen und Marburg: „Durch erhöhte Blutzuckerspiegel kann die Augenlinse anschwellen, wodurch Sehstörungen verursacht werden. Auf Dauer kann ein erhöhter Blutzucker auch die kleinen Blutgefäße im Auge angreifen und so Netzhautschäden verursachen, die sogenannte diabetische Retinopathie“, erklärt der Endokrinologie.

Ist Diabetes erblich? 
Kann einem der Diabetes sozusagen in die Wiege gelegt werden? Diese Frage beschäftigte viele Menschen, die von Erkrankungsfällen unter nahen Verwandten wissen. Dr. Alin Stirban bestätigt, dass das Erkrankungsrisiko tastsächlich erhöht ist, falls Verwandte ersten Grades an einem Diabetes mellitus leiden. „Das heißt aber noch lange nicht, dass man Diabetes bekommen muss“, relativierte Dr. Stirban. Man solle nicht in Angst vor einem möglichen Diabetes leben, sich der Gefahr aber dennoch bewusst sein und gegensteuern. „Achten Sie mehr auf Ihr Gewicht, Ihre Ernährung, auf die körperliche Betätigung und auf die eventuelle Behandlung des Bluthochdrucks“, lautet seine Empfehlung an Betroffene.

Den Kopf nicht in den Sand stecken
Am wichtigsten in Sachen Diabetes-Vorsorge ist die genaue Abklärung der Blutzuckerwerte. „Der Blutzucker kann nüchtern oder nach dem Essen sowie als Langzeitwert HbA1c im Blut bestimmt werden“, so Dr. Stirban. Liegt tatsächlich ein Diabetes vor, so ist eine gute Blutzuckereinstellung die Grundvoraussetzung, um diabetische Folgeerkrankungen wie die Neuropathie zu verhindern. Behandelt wird ein Typ-2-Diabetes meist mit Tabletten und erst im fortgeschrittenen Stadium mit Insulin. Außerdem haben Ernährung und Bewegung einen großen Einfluss auf die Stoffwechselstörung. „Zusätzlich kann man bei Neuropathie-Beschwerden ein Präparat mit dem Wirkstoff Benfotiamin einnehmen“, erklärt Prof. Stracke. „Das ist eine gut verträgliche Vorstufe von Vitamin B1, die hilft, die Nerven zu regenerieren und die Missempfindungen und Schmerzen zu lindern.“

Studien konnten nachweisen, dass diese Substanz bei Nervenbeschwerden wie Kribbeln, Brennen, Taubheit oder Schmerzen in Füßen und Händen Linderung bringt und dass sie die Nervenfunktion verbessert. Benfotiamin ist eine Vorstufe des „Nervenvitamins“ B1. Es kann vom Körper und dem Nervengewebe besonders gut aufgenommen werden und die Bildung der gefährlichen Abbaustoffe des Zuckers blockieren. Damit wirkt Benfotiamin den gefürchteten Folgen der Zuckerkrankheit wie etwa Nervenschädigungen aktiv entgegen. Produkte mit dem Wirkstoff sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich.

djd

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