Gesundheit/Wellness

Kaltes Herz: Lieber spazieren gehen als Schnee schippen

akz-o Der Winter kommt und mit ihm die Kälte. Wenn dann drinnen der Tisch reichlich gedeckt ist, wärmt dieser Anblick das Herz. Leider aber können Kälte und fettreiches Winteressen dem Herzen ganz schön zu schaffen machen. Dann nämlich, wenn es bereits von Durchblutungsstörungen betroffen ist, weil die Herzkranzgefäße dieses wichtige Organ nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgen können. Man spricht hier von einer Angina pectoris. Für die Betroffenen bedeuten diese Anfälle Stress pur, denn die Beklemmung in der Brust nimmt ihnen den Atem, die Schmerzen können in den ganzen Körper ausstrahlen. Manche Menschen haben während eines Anfalls sogar das Gefühl, dass sie sterben müssen.

Foto: Danny Elskamp/fotolia.com/spp-o
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Eine Angina pectoris tritt vor allem bei körperlicher Anstrengung auf. Ist es zudem kalt, wird es für das Herz besonders schwer. Einerseits steigt der Sauerstoffbedarf des Körpers durch die Anstrengung, andererseits ziehen sich die Gefäße bei Kälte zusammen. Das Herz muss also noch stärker schlagen, wofür es aber seinerseits viel mehr Sauerstoff braucht. So kommt es zu einem Sauerstoffmangel. Der Körper schlägt Alarm und der Betroffene erleidet einen Angina-pectoris-Anfall. Das bedeutet nicht, dass der Patient von jeder körperlichen Aktivität absehen sollte. Im Zweifel gilt aber: Lieber spazieren gehen als Schnee schippen.

Doch nicht nur Anstrengung und Kälte beanspruchen das Herz. Was viele nicht wissen: Für die Verdauung besonders üppiger Mahlzeiten benötigen Magen und Darm viel Energie – die der Körper dann den anderen Organen entzieht, auch dem Herzen. Daher kann auch ein winterliches Festmahl einen Angina-pectoris-Anfall begünstigen.

Besonders schwierig kann es werden, wenn nicht die großen Herzkranzgefäße, sondern vor allem die ganz kleinen, fein verästelten Adern am Herzen betroffen sind. In diesen Fällen spricht man von einer mikrovaskulären Angina pectoris. Sie stellt höhere Ansprüche an die Diagnose und auch an die Behandlung – lässt sich aber mit modernen Medikamenten meist gut behandeln. Eine erfolgreiche medikamentöse Behandlung reduziert die Beschwerden, erhöht die körperliche Belastbarkeit und verbessert damit die Lebensqualität. Kälte und reichliche Kost beanspruchen das Herz natürlich trotzdem. Aber es ist besser gerüstet und kann sich den Sauerstoff holen, den es braucht.

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