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Die große Zahn-Sprechstunde: Experte erklärt, für wen Implantate geeignet sind

akz-o Ist der Eingriff für jeden geeignet? Welche Gegenanzeigen gibt es und was kosten Zahnimplantate? Prof. (CAI) Dr. Roland Hille, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie (DGZI), sagt, worauf es ankommt.

Sie gelten als feste Bestandteile in der modernen zahnmedizinischen Behandlung – Zahnimplantate. Etwa eine Million Implantate werden jährlich in Deutschland eingesetzt. Sie können dann sinnvoll sein, wenn es zu einem Zahnverlust gekommen ist – sei es durch einen Sportunfall, Karies oder Parodontose. Für die Patienten bedeutet der festsitzende Zahnersatz ein Plus an Lebensqualität. „Die Kaufunktion ist besser, das Sprechen läuft flüssiger, abgesehen davon, dass es auch ästhetisch ansprechender ist als eine Zahnlücke“, sagt Prof. (CAI) Dr. Roland Hille, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie (DGZI).

Foto: beawolf/fotolia.com/DGZI/spp-o
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Keine Frage des Alters
Grundsätzlich kann bei jedem Erwachsenen ein Implantat eingesetzt werden. „Eine Altersgrenze gibt es nicht. Die wichtigste Voraussetzung ist ein ausreichendes Knochenangebot im Bereich der Implantation. Denn nur wenn genug Knochenmaterial vorhanden ist, hat das Implantat den nötigen Halt. Aber auch Patienten mit verringertem Knochenvolumen können mit Hilfe von Knochenaufbauten in Kombination mit Implantaten exzellent versorgt werden“. Allerdings gibt es auch Risikogruppen. Zu ihnen gehören zum Beispiel Patienten mit ausgeprägter Osteoporose (Knochenschwund), aber auch Menschen mit einem schlecht eingestellten Diabetes oder starke Raucher. „Bei ihnen wird das Zahnfleisch schlechter durchblutet, dadurch kann es zu Problemen mit der Wundheilung kommen. Hier muss der Implantologe genau abwägen, ob das Einsetzen eines Implantates Sinn macht“, sagt Prof. (CAI) Dr. Hille.

Lange Haltbarkeit
Stimmen die gesundheitlichen Voraussetzungen des Patienten, zeichnen sich moderne Implantate durch eine lange Haltbarkeit aus – vorausgesetzt, sie werden sorgfältig gepflegt und regelmäßig durch den Zahnarzt kontrolliert. „Nach klinischen Studien beträgt dann die Wahrscheinlichkeit, dass ein Implantat nach zehn Jahren noch voll funktionstüchtig ist, über 90 Prozent.“
Bei der Wahl des Experten gilt es ein paar Kriterien zu beachten: „Der Patient sollte nachfragen, ob der Zahnarzt implantologische Erfahrungen vorweisen kann. Im Zweifelsfall kann er sich an einen Spezialisten der Implantologie oder an eine Fachgesellschaft wie die DGZI wenden“, sagt Prof. (CAI) Dr. Hille (Infos: www.dgzi.de). Kosten: ab ca. 2.000 Euro pro Zahn; die gesetzlichen Kassen zahlen in der Regel nur einen geringen Festzuschuss.

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