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Psychische Belastungen können verantwortlich sein für ständigen Harndrang

Fast jeder kennt die Situation: Kurz vor einer Prüfung oder einem Vorstellungsgespräch meldet sich plötzlich die Blase und fordert dringend einen Toilettengang ein. In solchen Stresssituationen ist das normal – so wie sich allgemein Anspannung und seelische Belastungen häufig in körperlichen Symptomen niederschlagen. Nicht jeder ist dabei gleich empfindlich, und nicht jeder hat den gleichen Schwachpunkt. So reagieren manche Menschen mit Kopfschmerzen, andere mit Magenproblemen, und wieder anderen schlägt Stress eben auf die Blase.

Foto: djd/Vesikur
Foto: djd/Vesikur

Der Teufelskreis des „Müssens“

Passiert dies nur in Ausnahmefällen, kann man gut damit umgehen. Doch häufig führt längerfristiger Stress zu einer permanent gereizten Blase, die rund um die Uhr überaktiv ist. Durch den ständigen Harndrang werden dann ein Kinobesuch oder ein Waldspaziergang schnell zur Tortur. Nicht selten wird der Drang so groß, dass ungewollter Harnverlust auftritt. Betroffene gehen dann bei jeder Gelegenheit vorsichtshalber auf die Toilette, wodurch auf Dauer die Blase schrumpfen und ihre Kapazität noch kleiner werden kann. Ein Teufelskreis, der ohne Behandlung kaum zu durchbrechen ist. Vor einem Arztbesuch empfehlen die Gesundheitsexperten des Verbraucherportals Ratgeberzentrale.de, einige Tage ein sogenanntes Miktionsprotokoll zu führen – also ein Trink- und Toilettentagebuch. Hat der Arzt körperliche Ursachen ausgeschlossen, lassen sich die Abstände zwischen den Toilettengängen oft durch ein gezieltes Blasentraining wieder verlängern. Zusätzlich kann der Facharzt sogenannte Anticholinergika wie „Vesikur“ verordnen. Sie entspannen die Blasenmuskulatur und können den Harndrang lindern. Entspannungsübungen wie die progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder spezielle Beckenbodenübungen können ebenfalls hilfreich sein.

Ein Selbsttest klärt erste Fragen

Ob eine Blasenschwäche vorliegt, kann über einen Selbsttest geklärt werden. Diesen gibt es genauso wie das Miktionstagebuch beispielsweise unter www.blase-ok.de. Hier können erste Einschätzungen über die Symptome einer Reizblase getroffen werden. Für eine medizinische Diagnose sollte jedoch ein Facharzt aufgesucht werden.

djd

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