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Kann man sich Gesundheit kaufen?

“Macht Geld glücklich?” ist eine Frage, der sich oft gewidmet wird. Ob in Film und Fernsehen wie z. B. in “The Wolf of Wallstreet” aus dem Jahre 2013, in Musik wie “Millionär” von den Prinzen (2007), oder in wissenschaftlichen Studien wie die von Matthew A. Killingsworth, die sich Ende 2020 mit dem Thema auseinandersetzte. Aber ist die Frage, ob Geld gesünder macht nicht eigentlich viel wichtiger?

Geld macht frei

Ein Aspekt, der in der Debatte oft vernachlässigt wird, ist die Möglichkeit, sich frei zu entfalten und was für Auswirkungen das auf die Psyche hat. Psychische Krankheiten nehmen in Deutschland in rasantem Tempo zu. Während jeder Krankenversicherte durchschnittlich 0,7 Tage nicht zur Arbeit gehen konnte, waren es 2017 bereits 2,5 Tage. Dabei sind nicht alle sozialökonomischen Schichten gleich betroffen. Laut der Bundespsychotherapeutenkammer ist das Risiko, an einer Angststörung oder Depression zu erkranken für Jugendliche aus Familien mit mittlerem Bildungsniveau 20 bis 30 Prozent höher, als bei Jugendlichen aus Familien mit hohem Bildungshintergrund. Das beeinflusst auch das Leben als Erwachsener.

Oft haben Menschen mit niedrigerem Einkommen nicht die Möglichkeit, sich Wünsche und Träume zu erfüllen, oder mal zur seelischen Entspannung in den Urlaub zu fahren. Dabei sind diese Pausen und Ausflüchte aus dem Alltagsstress sehr wichtig, für das psychische Gleichgewicht. Eine Gelegenheit, sich den nächsten Urlaub zu ermöglichen, ist sich Online Geld dazuzuverdienen. So kann man sich eine Auszeit aus dem täglichen Druck bei der Arbeit gönnen und seiner Seele die Chance geben, sich etwas zu erholen.

Der Preis für langes Leben

Die wohl offensichtlichste Auswirkung von Geld auf die Gesundheit erkennt man, wenn man die Lebenszeit in Abhängigkeit des Einkommens betrachtet. Die allgemeine Lebenserwartung ist in Europa in den letzten 30 Jahren drastisch gestiegen. Insgesamt stieg die Lebenserwartung von 1980 bis 2010 um ganze 5 Jahre. Zwar liegt Deutschland mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 79 Jahren für Männer und knapp 84 Jahren für Frauen eher im Mittelfeld, aber im Vergleich zu 1980 haben sich die Chancen auf ein langes und gesundes Leben nichtsdestotrotz enorm verbessert.

Was aus diesen Statistiken allerdings viel zu selten hervorgeht, ist die Diskrepanz zwischen armen und reichen Menschen innerhalb Deutschlands. Das Robert-Koch-Institut führte dazu 2014 eine Studie durch und kam zu erschreckenden Ergebnissen. Die Lebenserwartung eines Mannes in Deutschland verkürzt sich beispielsweise durchschnittlich um 11 Jahre, wenn zu den niederen Einkommensschichten gehört. Bei Frauen ist der Unterschied zwar mit 8 Jahren niedriger, aber immer noch ein Grund zur Sorge.

Ursachen und Prävention

Die Ursachen hierfür sind vielschichtig. Ein Grund für die kürzere Lebenserwartung ist, dass Menschen mit niedrigerem sozioökonomischen Status oft körperlich belastendere Berufe ausüben, als Menschen mit höherem Bildungsabschluss. Des Weiteren haben ärmere Menschen tatsächlich wesentlich häufiger psychische Probleme und konsumieren statistisch gesehen mehr und öfter Alkohol oder Tabak. Gerade bei Müttern hat sich gezeigt, dass ca. 28 Prozent der Mütter mit niedrigem sozialen Status, aber nur 2 Prozent der Mütter mit höherem Bildungsgrad während der Schwangerschaft rauchen. Die Lösungsvorschläge für diese alarmierenden Statistiken sind ähnlich komplex, wie für die generell immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich. Wer bei einem so komplexen Thema wie dem Einfluss von sozioökonomischen Einflüssen auf die Gesundheit eine leichte Lösung erwartet, wird sich wohl früher oder später die Zähne daran ausbeißen. Wichtig ist allerdings, dass wir unsere Aufmerksamkeit auf das Problem richten und begreifen, dass soziale Ungerechtigkeit nicht nur wirtschaftliche Folgen hat!

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