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Wenn der Nachwuchs auf sich warten lässt: Mit modernen Methoden zum Wunschkind

akz-o „Eine eigene Familie gründen“ – diesen Traum haben viele Menschen. Doch bei rund 1,5 bis 2 Millionen deutschen Paaren bleibt der ersehnte Nachwuchs aus. Ihnen kann eine moderne Kinderwunschbehandlung helfen.

„Wenn eine Frau Probleme hat, schwanger zu werden, ist häufig ihr Hormonhaushalt gestört“, sagt Prof. Dr. Christoph Keck, Ärztlicher Leiter des Produktbereichs Gynäkologie der amedes-Gruppe in Hamburg. Rund 30 Prozent der Betroffenen kann eine Hormontherapie helfen, auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Bleibt der Erfolg aus, empfiehlt der Experte den Besuch in einer Kinderwunschklinik. „Beide Partner können sich hier gezielt behandeln lassen.“

Foto: Monkey Business/Fotolia.com/Teva/spp-o
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Ist die Spermienqualität gut, kommt eine intrauterine Insemination infrage. „Das Sperma wird im Labor aufbereitet und per Katheter direkt in die Gebärmutter eingebracht.“ Zeigt diese Methode keinen Erfolg bzw. ist eine eingeschränkte Spermienqualität ursächlich, empfehlen Experten eine In-vitro-Fertilisation (IVF) oder ICSI (intrazytoplasmatische Spermieninjektion).

Hormone lassen Eizellen reifen
„Hier bringt man Eizellen und Spermien im Reagenzglas zusammen und erhöht so die Chance der Befruchtung“, sagt Prof. Dr. Christoph Keck. Vor der Entnahme der Eizellen unterzieht sich die Frau einer Hormonbehandlung, um die Heranreifung von genügend Eizellen sicherzustellen. Zum Einsatz kommt hier z. B. der Wirkstoff Follitropin alfa, eine synthetische Variante des Follikelstimulierenden Hormons.

Seit Ende 2015 ist es auch als kostengünstiges Biosimilar erhältlich − und kann helfen, die Gesamtkosten für die Behandlung zu reduzieren. Dieses neue Biosimilar wurde in Deutschland entwickelt und wird auch hier hergestellt. Bei einem Biosimilar handelt es sich um ein Folgepräparat eines biologischen Arzneimittels, dessen Wirkstoff mit dem des bereits zugelassenen Arzneimittels vergleichbar ist. Ein praktischer Pen hilft den Frauen dabei, sich das Präparat selbst zu injizieren (weitere Infos unter www.wege-zum-wunschkind.de).

Kassen übernehmen Zuschüsse
Finden Eizelle und Spermium im Reagenzglas nicht von selbst zusammen, kann eine Samenzelle per Nadel direkt in eine Eizelle eingebracht werden. „Dieses Verfahren nennt sich intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)“, so Prof. Dr. Christoph Keck.
Per Katheter setzt der Arzt ein bis drei befruchtete Eizellen direkt in die Gebärmutter ein. Die Chance, beim ersten Versuch schwanger zu werden, liegt bei 20-30 Prozent, je nach Alter der Frau. Häufig sind mehrere Zyklen nötig, deren Kosten ab 2.000 Euro (IVF) bzw. 2.500 Euro (ICSI) je Durchgang liegen. Für Ehepaare bis zu einem bestimmten Alter übernehmen die gesetzlichen Kassen mindestens die Hälfte der Kosten für bis zu drei Zyklen. Interessierte sollten die Zuschüsse bei ihrer Kasse erfragen.

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