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Piercings – mehr als nur Körperschmuck?

Piercings zählen schon seit langer Zeit als Körperschmuck. Doch seit einiger Zeit verbreitet sich ein Trend, der gerade Migränebetroffene hellhörig werden lässt. Dem Körperschmuck wird inzwischen nachgesagt, dass sie bei Schmerzen helfen sollen. Da der Forschungsstand zur Krankheit noch ziemlich dünn ist, setzen viele Betroffene auf alternative Methoden. Zu dieser Methode zählen die sogenannten Migränepiercings.

Was ist Migräne überhaupt?

Bei Migräne handelt es sich um eine chronische, neurologische Erkrankung, die sich durch heftige Kopfschmerzen äußert, meist begleitet von Übelkeit, Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit. Treten Symptome wie Augenflimmern, Fühl- oder Wortfindungsstörungen auf, sprechen Experten von Migräne mit Aura. Migräneanfälle lassen sich nicht verallgemeinern und können bei den Betroffenen sehr unterschiedlich ablaufen. Vollständig erforscht sind die komplexen Prozesse, die bei einem Migräneanfall vor sich gehen, noch nicht. Trigger aktivieren die Reaktionen, die auf innere und äußere Reize sehr empfindlich reagieren. In den meisten Fällen führt die Kombination von mehreren Triggern zu einem Migräneanfall. Wichtig ist es für den Betroffenen herauszufinden, welche Auslöser auf einen zutreffen, damit diese Trigger reduziert werden können und somit die Häufigkeit der Attacken gesenkt wird. Zu den klassischen Trigger, die nachgewiesene Migränauslöser sind, gehören zum Beispiel: Stress, hormonelle Schwankungen, Schlafmangel, zu wenig Flüssigkeits- oder Nahrungsaufnahme, gewisse Medikamente oder auch bestimmte Nahrungsmittel.

Die Migränepiercings

Das Migränepiercing wird am Ohr gestochen und soll Migräneanfalle in ihrer Häufigkeit reduzieren. Diese Methode stützt sich auf die traditionelle Akupunktur. Hier wird ebenfalls mit Nadeln, die Reize setzen und Energien im Körper beeinflussen, gearbeitet. Das Ohrpiercing funktioniert sehr ähnlich. Der Punkt, der gegen Migräne helfen soll, liegt auf der kleinen knorpeligen Falte in der Ohrmuschel, direkt über dem Gehörgang und soll dauerhaft stimuliert werden. An dieser Stelle verläuft der Vagusnerv, weshalb der Spot als Druckpunkt genutzt wird.

Wirksamkeit des Piercings

Viele Betroffene wählen die Methode des Migränepiercings, wenn Alternativen nicht den gewünschten Erfolg bringen. Laut Erfahrungsberichten gibt es einige, denen diese Methode tatsächlich geholfen hat. Ein komplettes Verschwinden jedoch kann keiner behaupten. Lediglich reduzierten sich die Anfälle oder die Symptome fielen schwächer aus. Aus medizinischer Sicht lässt sich das Piercing allerdings nicht als nachweislich wirkungsvolle Methode einstufen. Es gibt keine Studien. Aufgrund der positiven Erfahrungsberichte wird es unter Betroffenen weiterempfohlen, aber nicht als medizinisches Heilmittel angesehen. Das Piercing ist außerdem nicht risikofrei. Da es durch Knorpelgewebe gestochen wird, ist es deutlich komplizierter, verheilt langsamer und ist anfälliger für Infektionen als Körperstellen mit weichem Gewebe.

2 Kommentare

  1. Ich habe mir neulich erst meine Hohlwarzen piercen lassen und mag meinen neuen Körperschmuck. Gut zu wissen, dass es Migränepiercings gibt, die am Ohr gestochen werden und Migräneanfälle in ihrer Häufigkeit reduzieren soll. Ich werde mal darüber nachdenken, mir auch solche stechen zu lassen.

  2. Vielen Dank für den Beitrag. Bisher dachte ich immer, dass Piercings nur schön aussehen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie auch Migräneanfalle in ihrer Häufigkeit reduzieren können. Ich habe sehr starke Migräne und werde ein solches Piercing in Betracht ziehen.

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