Ratgeber

Gesund auf Reisen: Die Checkliste für die Reiseapotheke

Wer mit Kindern auf Reisen geht, muss nicht nur an Kleidung und Spielzeug denken, sondern vor allem auch an eine gut ausgestattete Reiseapotheke. Empfindliche Kindermägen reagieren schnell auf ungewohnte Ernährung in fremden Ländern, auf die Klimaumstellung und den Jetlag. Auch die Reise selbst kann beschwerlich werden, zum Beispiel wenn sich bei einer langen Autofahrt Reiseübelkeit einstellt. Unsere praktische Checkliste hilft Ihnen bei der Vorbereitung der Urlaubsreise und beim Zusammenstellen der wichtigsten Medikamente.

Abbildung: Potenzielle Medikamente in einer Reiseapotheke © 121doc.de
Abbildung: Potenzielle Medikamente in einer Reiseapotheke © 121doc.de

Die Checkliste für jeden Urlaub

  • Mittel gegen Reiseübelkeit: Ob Auto, Bahn, Flugzeug oder Schiff – so mancher Kindermagen reagiert ausgesprochen empfindlich auf eine Reise. Um Übelkeit zu vermeiden, helfen einfache Mittel wie Kaugummis oder Tabletten mit dem Wirkstoff Promethazin. Kaugummis haben im Flugzeug zusätzlich den Vorteil, dass sie den Druck in den Ohren ausgleichen.
  • Durchfall: Durchfall ist die wohl häufigste Reisekrankheit überhaupt, denn der Magen reagiert empfindlich auf ungewohnte Nahrungsmittel oder scharf gewürzte Speisen. Neben einem normalen Durchfallmittel wie Imodium, das den Darm besänftigt, empfiehlt sich die Mitnahme einer Elektrolytlösung wie Dioralyte, die den Verlust an Flüssigkeit und Elektrolyten durch den Durchfall wieder ausgleicht.
  • Schmerztabletten: Leichte Schmerztabletten wie Paracetamol oder Ibuprofen helfen bei Kopfschmerzen, die im Urlaub häufig durch den Klimawechsel oder die Zeitumstellung entstehen. Wichtig: Aspirin ist für Kinder nicht geeignet!
  • Desinfizierungsspray und Pflaster: Herumtobende Kinder ziehen sich auch im Urlaub leicht Schrammen zu. Ein Spray um die Wunde zu desinfizieren und ein Pflaster um sie vor neu eindringenden Bakterien zu schützen, sollte daher in der Reiseapotheke nicht fehlen.
  • Mückenschutzmittel: Mückenstiche jucken und schmerzen und können einen Urlaub dadurch stark beeinträchtigen. Vor allem bei Urlaub an Seen und Flüssen muss stets mit Mücken gerechnet werden – ein gutes Mückenschutzmittel schafft jedoch Abhilfe.
  • Brandsalbe: Sonnenschutzmittel und After Sun gehören ohnehin bei jeder Reise ins Gepäck. Empfehlenswert ist jedoch auch die Mitnahme einer Brandsalbe, die bei einem schwereren Sonnenbrand Linderung verschafft.

Die Checkliste für die Fernreise

Geht der Urlaub in ferne Gefilde, gehören noch einige weitere Medikamente in die Reiseapotheke. Gegen den Jetlag ist bei Fernreisen zwar nicht wirklich ein Kraut gewachsen, doch Melatonin-haltige Medikamente reduzieren zumindest die Schlafstörungen, die durch die Zeitverschiebung entstehen. Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, das normalerweise bei Einbruch der Dunkelheit ausgeschüttet wird und dem Körper signalisiert, dass es Zeit zum Schlafen ist. Wenn die innere Uhr nach einer Fernreise aus dem Takt geraten ist, hilft eine künstliche Zuführung von Melatonin, damit sich Müdigkeit einstellt.

Effektiver Mückenschutz auf Reisen

Während Mückenstiche in Europa vor allem lästig sind, bergen die fliegenden Plagegeister in fernen Ländern oft reelle Gefahren: So werden Infektionskrankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber durch Mücken übertragen. Die beste Hilfe ist auch hier ein guter Antimückenspray und körperbedeckende Kleidung, so dass die Biester erst gar nicht zustechen können. Gerade Kinder sollten langärmelige Oberteile, lange Hosen, Strümpfe und eine Kopfbedeckung tragen.

Gegen Malaria gibt es mehrere unterschiedliche Mittel wie Malarone, Doxycyclin oder Chloroquin-Proguanil, die beim Verdacht auf eine Infektion vorbeugend eingenommen werden können. Da die Erreger teilweise jedoch schon Resistenzen gegen die Wirkstoffe entwickelt haben, sollten sich Reisende zunächst von einem Tropenmediziner beraten lassen, welcher Wirkstoff in der geplanten Urlaubsregion am sinnvollsten ist.

So stellen Sie Ihre Reiseapotheke zusammen

Pflaster, Antimückenspray und Desinfizierungsmittel wie Sagrotan erhalten Sie in jeder gutsortierten Drogerie. Leichte Schmerzmittel wie Paracetamol und Durchfallmittel wie Imodium hält die Apotheke ohne Rezeptpflicht für Sie bereit. Die meisten Medikamente gegen Reisekrankheit, Malaria, Höhenkrankheit oder Jetlag unterliegen in Deutschland der Rezeptpflicht. Sollen Sie daher auf entsprechende Medikamente in Ihrer Reiseapotheke angewiesen sein, empfiehlt sich der Gang zum Arzt oder eine Sprechstunde bei zertifizierten Online Kliniken.

Weitere Tipps für eine erfolgreiche Reise

Beginnen Sie schon zwei-drei Wochen vor der geplanten Abreise mit der Zusammenstellung der Reiseapotheke, so dass Sie später nicht unter Zeitdruck und auf den „letzten Drücker“ noch herumhetzen müssen und die Hälfte vergessen. Bei Fernreisen kann es hilfreich sein, schon in den Tagen vor dem Abflug die Uhren um ein-zwei Stunden in Richtung der „Zielzeit“ umzustellen – so fällt die tatsächliche Umstellung bei der Ankunft leichter.

Treten Kinder zum ersten Mal eine Fernreise in bestimmte Regionen an, kann es außerdem sehr hilfreich sein, sie schon vorab mit dem Essen dort vertraut zu machen und z.B. im Heimatort indisch oder thailändisch essen zu gehen oder selbst mit „fremden“ Gewürzen zu kochen.

Und schließlich will auch die Reise selbst gut geplant sein: Denken Sie an Unterhaltungsmöglichkeiten wie tragbare DVD-Player, Spielkonsolen oder Tablets, mit denen sich die Kinder die Zeit im Auto oder im Flugzeug vertreiben können. Gelangweilte Kinder neigen nämlich viel eher dazu, über körperliche Probleme wie Übelkeit oder Bauchweh zu klagen.

sor

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