Harnweginfekte und Blasenschwäche in den Wechseljahren müssen nicht sein
Blaseninfekte sind ein typisches Frauenthema. Denn weil beim zarten Geschlecht die Harnröhre deutlich kürzer ist als bei Männern, können Keime leichter aufsteigen und Entzündungen verursachen. Häufiger Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen sind dann die unangenehmen Begleiterscheinungen. Besonders häufig trifft es Frauen in und nach den Wechseljahren, da die hormonelle Umstellung in dieser Zeit die Anfälligkeit für Blaseninfekte nochmals erhöht.
Östrogenmangel schwächt die Abwehr
Eine Ursache für Harnwegprobleme rund um die Menopause ist die nachlassende Östrogenproduktion – mehr Informationen dazu gibt es unter www.hormontherapie-wechseljahre.de nachzulesen. Das weibliche Geschlechtshormon sorgt bis zur Menopause dafür, dass die zarte Haut im Intimbereich gut durchblutet und befeuchtet ist und die Zellen sich regelmäßig erneuern. In diesem gesunden Milieu siedeln sich Milchsäurebakterien an, die einen sauren pH-Wert aufrechterhalten und so Krankheitserreger abwehren.
Mit dem Sinken des Östrogenspiegels kann es zu einer Atrophie der Scheidenhaut kommen: Sie wird dünner und trockener, die nützlichen Bakterien werden schlechter versorgt und der pH-Wert steigt. Dadurch haben Krankheitserreger ein leichteres Spiel. So können Bakterien, beispielsweise aus dem Darm, auf Harnröhre und Blase übergreifen und eine Entzündung auslösen. Außerdem schwächt der Östrogenmangel das Bindegewebe und die Beckenbodenmuskulatur, was zu Blasenschwäche führen kann. Die Nähe zur nächsten Toilette kann dann zum entscheidenden „Wohlfühlkriterium“ werden.
Lokale Behandlung hilft nebenwirkungsarm
Rasche Abhilfe bei Beschwerden kann eine Behandlung schaffen, die an der Ursache ansetzt: Eine lokale, äußerliche Anwendung des natürlichen Hormons Estriol, enthalten etwa in Oekolp-Zäpfchen oder -Creme, regt den Aufbau der Scheidenhaut wieder an. Sie wird dicker und elastischer, die Milchsäureproduktion normalisiert sich, die Abwehrkräfte werden gestärkt. Durch die örtliche Begrenzung und die sehr geringe Dosierung des Wirkstoffes sind dabei kaum Nebenwirkungen zu befürchten.